Kreisecke von Gerhard Mayer Mai 2025
Seit dem Jahr 2003 lenkt Joachim Walter als Landrat die Geschicke des Landkreises Tübingen. In diesem Sommer wird er nach über zwanzig Jahren in den Ruhestand gehen. Wir verdanken ihm viel: Sein Einsatz für unsere Region – fachkundig, ruhig und immer dicht am Menschen – hat uns alle vorangebracht. Dafür sagen wir einfach DANKE. Unter seiner Führung ist beispielsweise das neue Landratsamt entstanden, das ausdrücklich als »Zeichen für eine bürgernahe, offene Verwaltung« gestaltet wurde.
Nun aber bewundere ich den Mut derjenigen, die sich jetzt für das höchste Kreisamt zur Verfügung stellen. Drei Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich zur Wahl, um in die Fußstapfen von Herrn Walter zu treten, Dr. Daniela Hüttig (seit 2021 Erste Landesbeamtin im Landratsamt Tübingen) kennt die Verwaltung aus nächster Nähe und weiß um die Sorgen der Bürger. Dr. Hendrik Bednarz (Erster Bürgermeister von Rottenburg am Neckar) hat als Kommunalpolitiker bewiesen, dass er seine Stadt samt den fast unzähligen Teilorten zusammenhalten kann. Und Almut Cobet (bis März 2025 Erste Bürgermeisterin der Großen Kreisstadt Göppingen) bringt Erfahrung aus der Kommunalführung mit. Ich weiß, dass jede(r) von ihnen diese Aufgabe mit großem Engagement angehen wird. Ihr Schritt in diese Verantwortung verdient höchste Anerkennung – denn es braucht Entschlossenheit und Selbstvertrauen, dieses schwere Amt zu übernehmen, gerade in solchen turbulenten Zeiten, wie sie gerade weltweit herrschen.
Als Kusterdinger Bürger, der genau an der Nahtstelle der Landkreise Tübingen und Reutlingen zu Hause ist, wünsche ich mir für die Zukunft weiterhin eine enge und konstruktive Zusammenarbeit. Dabei denke ich an Themen, die auch bisher schon gemeinsam mit Erfolg bearbeitet wurden. In der Abfallverwertung, beim ÖPNV, in der Bildung oder im Klimaschutz Mein Hintergedanke dabei: Die Kreise sollten dort, wo es sinnvoll ist, Kräfte bündeln, Synergien schaffen, Probleme gemeinsam lösen – und Bürokratie abbauen, wo immer es möglich ist, auch wenn es manchmal unmöglich scheint.
.Ich erwarte von der künftigen Landrätin bzw. dem künftigen Landrat vor allem eines: das Landratsamt als echtes Dienstleistungszentrum zu führen, wie einen guten Landgasthof. Das heißt für mich Gastfreundlichkeit bzw Bürgernähe, Wünsche ermöglichen und Lösungen anbieten. Jeder Bürger soll spüren, dass wir für seine Anliegen da sind – er sollte die Verwaltung nicht als Hindernis ansehen, sondern als Wunscherfüller. So wie wir das von guten Landgasthöfen kennen.
Wir brauchen den Mut zum kurzen Dienstweg: Statt langwieriger Prozesse erhoffe ich mir direkte Wege und unbürokratische Lösungen. Joachim Walter hat in seiner Laufbahn ein großes Zeichen gesetzt. Diese offene und bürgerfreundliche Haltung wünsche ich mir auch weiterhin. Unsere Landratsamtsmitarbeiter sollen Helfer im Alltag sein, nicht Hüter von Paragraphen.
Abschließend noch eines: Trotz aller parteipolitischen Unterschiede haben wir alle nur ein Ziel – das Wohl der Menschen in unseren Kreisen. Daher müssen sich alle Kreisrätinnen und Kreisräte, egal welcher Partei, dafür einsetzen, dass die neue Landrätin bzw. der neue Landrat Rückenwind bei der täglichen Arbeit erhält.
Meistens geht es um Geldsummen und Zahlen, im Grunde genommen aber immer um das gute Leben aller, die hier wohnen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Heimat auch in Zukunft ein Ort ist, an dem sich jeder wohlfühlt und wo Frieden und Zusammenhalt selbstverständlich sind.
Gerhard Mayer FDP