Kreisecke vom 07.01.2025

Der Termin dieser Kreisecke gibt mir die Möglichkeit, allen Leserinnen und Lesern dieser Kolumne ein gutes neues Jahr zu wünschen! Als FDP-Kommunalpolitiker hat man natürlich derzeit keinen leichten Stand. Man könnte viel mehr auch sagen: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Allemal nach dem Rauswurf der Liberalen aus der Ampelkoalition hätten wir als Kreistagsfraktion durch das Ausstellen von Vergnügungssteuerbescheiden unsere Kasse füllen können. Aber: Wir konnten als Kreisverband deutlich mehr Aufnahmeanträge als Austritte verzeichnen! Persönlich bin ich sehr gespannt, was die Pateioberen an Dreikönig in Stuttgart von sich geben, denn letzten Endes sind wir an der Basis diejenigen, die mittelbar davon betroffen sind, einschließlich unseres jungen Bundestagsmitglieds, Julian Grünke. Trotzdem gibt es auch Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort, die unabhängig von der großen Politik sind, so zum Beispiel die Begrüßungsschilder an den Kreisgrenzen, die von unserer Fraktion angestoßen wurden und nunmehr umgesetzt sind. Und zwar mit geringem Mittelaufwand, sozusagen hausgemacht – ganz im Sinne der Schwäbischen Hausfrau. Interessanterweise befasst sich der große Nachbarkreis Esslingen jetzt auch mit diesem Thema, möchte die Schilder aber mit „künstlerischen Mehrwert“ gestalten – was sich „womöglich auch als kosten- und planungsintensiv herausstellen“ könnte. Eine “untere sechsstellige Summe“ wird hier ins Spiel gebracht – und genau da liegt der Hund begraben! In den Zeiten knappster Kassen muss der Wille da sein, sich über Lösungen den Kopf zu zerbrechen, die kostengünstig und leistbar sind, und es darf nicht das berühmte „weiter so“ geben, denn es geht einfach nicht mehr so weiter. Dies ist aber in vielen Köpfen anderer Parteien nicht angekommen, es müssen zum Teil schmerzhafte Einschnitte vorgenommen werden, das ist die traurige Wahrheit, über die wir uns alle nicht hinwegtäuschen lassen sollten. Um beim Beispiel der Tübinger Landkreisschilder zu bleiben – diese haben - von Eigenleistungen der Landkreisverwaltung abgesehen – 8000 Euro gekostet und befinden sich so im oberen vierstelligen Bereich. Natürlich reichen nicht nur Kreativität und Sparwille, wenn es darum geht, gesetzliche Aufgaben umzusetzen, hier ist wieder die „große“ Politik in Berlin gefragt – und da können wir als Wähler am 23.2. die Kreuzchen an der richtigen Stelle setzen.